Zwei Gemeinden schließen sich an Rottweiler Kläranlage an
Die Gemeinden Dietingen und Villingendorf schließen ihre öffentliche Abwasserentsorgung künftig an die Kläranlage des ENRW Eigenbetriebs Stadtentwässerung in Rottweil an. Oberbürgermeister Ralf Broß, Florian Haag, Abteilungsleiter des ENRW Eigenbetriebs Stadtentwässerung, sowie die beiden Bürgermeister Frank Scholz und Marcus Türk unterzeichneten jüngst die öffentlich-rechtliche Vereinbarung.
Diese regelt beispielsweise die maximale Durchflussmenge pro Sekunde und den jeweiligen Betriebskostenanteil. Eine Kündigungsfrist von zehn Jahren gibt den Vertragspartnern Planungssicherheit. Das Abwasser der beiden Gemeinden wird voraussichtlich ab Ende 2025 nach Rottweil fließen, nachdem die erforderlichen baulichen Maßnahmen abgeschlossen sind.
Gründe für den Anschluss an die Rottweiler Anlage sind einerseits die strengeren Vorgaben der Landesregierung und andererseits wären zu deren Erhalt hohe Investitionen notwendig gewesen. Außerdem lassen sich so künftige personelle Engpässe vermeiden. „Die Partnerschaft mit Rottweil bedeutet für uns eine zukunftsfähige Lösung“, resümierten die Bürgermeister Scholz und Türk.
„Mit dem Anschluss an die Rottweiler Kläranlage ergeben sich wertvolle Synergieeffekte“, freute sich Rottweils Oberbürgermeister Broß. Die Rottweiler Kläranlage verfügt über modernste Technik. Darüber hinaus wird sie von geschultem Fachpersonal betreut, welches auch einen Bereitschaftsdienst gewährleistet. Die Vorbereitung für Einbindung der Gemeinden erfolgte in den vergangenen zwei Jahren auf Grundlage von Fachgutachten und verschiedenen Abstimmungen mit den Gemeinden. „Diese Gespräche verliefen durchweg in konstruktiver Atmosphäre mit dem gemeinsamen Ziel, eine möglichst gute Lösung für die Bürger der Region zu erreichen“, ergänzte Werkleiter Christoph Ranzinger.
An die mechanisch-biologische Kläranlage des ENRW Eigenbetriebs Stadtentwässerung sind derzeit Rottweil, Zimmern, Deißlingen und Lauffen mit insgesamt rund 34.000 Einwohnern angeschlossen. Zusätzlich werden Belastungen aus Industrie und Gewerbe entsprechend den Werten von rund 11.000 Einwohnern gereinigt. Mit dem Anschluss von Dietingen (Ort) und Villingendorf kommen langfristig bis zu weitere 9.000 Einwohnerwerte hinzu.
Eine besondere Stellung nimmt die Rottweiler Kläranlage landesweit aufgrund ihrer hohen Energieeffizienz ein. Durch optimales Energiemanagement und entsprechende Verfahren bei der Klärschlammbehandlung wird sie zum Energielieferanten und produziert heute durchschnittlich schon mehr Wärme und Strom als die Anlage verbraucht. Somit trägt die Anlage auch in dieser Beziehung wesentlich zum Umwelt- und Klimaschutz bei.