Neues Blockheizkraftwerk
19.03.2015
Im Quartier Omsdorfer Hang tut sich einiges: neben der Sanierung der Mehrfamilienwohnhäuser sowie der geplanten Neugestaltung von Freianlagen und Grünflächen präsentiert sich das Wohnviertel auch energetisch auf dem neuesten Stand. Der städtische Eigenbetrieb Stadtbau und die Energieversorgung Rottweil (ENRW) hatten sich entschieden, das in die Jahre gekommene Blockheizkraftwerk, Antriebspunkt des bestehenden Wärmenetzes im Quartier, zu erneuern. Vor einigen Wochen wurde die neue und vergrößerte Anlage in Betrieb genommen.
Seit mehr als 30 Jahren setzt die ENRW die umweltschonende Technik von erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung ein. Erdgas ist aufgrund seiner geringen Schadstoffentwicklung besonders vorteilhaft. Mit der nun erfolgten Inbetriebnahme des neuen Blockheizkraftwerks am Omsdorfer Hang in einem neuerdings eigenen Gebäude werden dort auf Basis der Kraft-Wärme-Kopplung pro Jahr rund 50 Prozent mehr elektrische Energie erzeugt und auch die Wärmeproduktion erhöht sich um weit mehr als ein Drittel. Dies optimiert die nachhaltige Versorgung des Omsdorfer Hangs und spart zusätzlich über 50 Tonnen schädliches CO2 pro Jahr ein.
„Um die Energiewende erfolgreich zu gestalten, müssen verschiedene Maßnahmen parallel umgesetzt werden. Dazu zählt ein sparsamerer Umgang mit Energie beispielsweise durch eine moderne Wärmedämmung bei Gebäuden. Ebenso wichtig sind die permanente Verbesserung der Energieeffizienz und der Ausbau der dezentralen Stromerzeugung, etwa durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplungen“, so Christoph Ranzinger, Geschäftsführer der ENRW.
Die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme – kurz „Kraft-Wärme-Kopplung“ (KWK) – trägt maßgeblich zum sparsamen Verbrauch von Energierohstoffen bei. Eine Anlage übernimmt die Arbeit von bislang zwei. Dabei geht kaum Energie verloren, es entstehen deutlich weniger schädliche Abgase und die elektrischen Fernnetze werden entlastet, da Strom und Wärme vor Ort entstehen. Bundesweit soll sich der Anteil des KWK-Stroms bis 2020 auf 25 Prozent erhöhen.Rund 140.000 Euro investierte die ENRW in das neue Blockheizkraftwerk am Omsdorfer Hang. „Wir optimieren mit dem neuen Blockheizkraftwerk die Wirtschaftlichkeit, den Schadstoffausstoß und den Wirkungsgrad“, so Ranzinger. Die neue Maschine produziert jährlich rund 300.000 Kilowattstunden Strom, was ungefähr dem Strombedarf von 100 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Zudem entstehen durch die neue Maschine jährlich rund 552.000 Kilowattstunden Wärme.
Die Stadtentwicklungsmaßnahme „SSP Soziale Stadt – Omsdorfer Hang“ läuft seit 2012 Jahren sehr erfolgreich und soll 2020 abgeschlossen sein. „Sie beinhaltet zum einen die Außensanierung der Mehrfamilienwohnhäuser, als auch die Modernisierung von insgesamt 117 Wohnungen. Zum anderen geht es um die Neugestaltung der Frei- und Grünflächen um die Gebäude“, erklärt Peter Hauser, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Stadtbau. Geplant seien dort unter anderem ein attraktiver Spielplatz mit Kletterwänden sowie ein Streetballplatz für Jugendliche.
Unser Bild zeigt v.l.n.r.: Udo Heckele vom städtischen Eigenbetrieb Stadtbau, Peter Hauser, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Stadtbau, Holger Hüneke, technischer Leiter der ENRW und Christoph Ranzinger, Geschäftsführer der ENRW, vor dem neuen Blockheizkraftwerk am Omsdorfer Hang.